„Der Umweltverbund steht klar im Fokus“

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31. Januar 2024, 11:07 Uhr

Artikel: „Der Umweltverbund steht klar im Fokus“

Als Jugendlicher hat sich Florian Tremmel oft über den öffentlichen Verkehr gewundert. Heute studiert er Mobilitätsmanagement. Sein Ziel: ein starker, nachhaltiger ÖPNV.

ZNV-Blog: Florian, Du hast kürzlich fünf Jahre freie Fahrt mit dem Deutschland-Ticket gewonnen, weil Du Dich anlässlich der Öfter-Öffis-Kampagne entschieden hast, Dein Auto in ein Hochbeet umbauen zu lassen. Hat Dein Faible für den ÖPNV auch mit Deiner Studienwahl zu tun? 

Florian: In gewisser Weise schon. Ich war früher viel mit dem Bus unterwegs, habe mich oft über das Routing und die Taktung gewundert und war mir ziemlich sicher, dass man diese Verkehre besser hinbekommen könnte, wenn man sie ordentlich plant. Neugier und Interesse für Verkehrsthemen waren also schon mal vorhanden. So gesehen lag es nahe, dass ich mich für das Studium entschieden habe, als sich die Möglichkeit ergab.  

ZNV-Blog: Du hattest also von Anfang an den ÖPNV im Blick, obwohl das Studium viel mehr umfasst und weit über den ÖPNV hinausreicht? 

Florian: Was mich und meine Blase betrifft, steht der Umweltverbund klar im Fokus. Natürlich befassen wir uns auch mit Grundlagen wie Straßenquerschnitten, Regelwerken für Parkplätze oder Radwege und dem Motorisierten Individualverkehr. Schließlich geht es, über alle Verkehrsträger hinweg, immer um das gesamte verkehrliche System. Aber ich bin über den ÖPNV in das Studium gekommen, konzentriere mich in meinem Studium auf das Thema und möchte mich künftig auch beruflich in der ÖPNV-Branche engagieren. 

ZNV-Blog: Seit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive ist das Knowhow von Mobilitätsmanger:innen ja auch in der Wirtschaft sehr gefragt. 

Florian: Auf jeden Fall. Deshalb ist betriebliche Mobilität auch ein zentraler Bestandteil unseres Studiengangs. Mitarbeitermobilität zum Standort hin ist ein Riesenthema und Mobilitätsmanager:innen können Unternehmen nicht nur beim Reporting, sondern vor allem auch bei der Konzeption und Implementierung der erforderlichen Maßnahmen sehr effektiv unterstützen. Beides ist längst nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint, weil Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen – anders als bei Dienstreisen – nicht einfach vorschreiben können, mit welchem Verkehrsmittel sie zur Arbeit kommen.  

ZNV-Blog: Glaubst Du, dass sich die Kooperation von ÖPNV-Branche und Unternehmen angesichts dieser neuen regulatorischen Herausforderungen vertiefen wird?  

Florian: Unternehmen hatten schon immer von sich aus ein Interesse daran, dass sie für ihre Beschäftigten gut erreichbar sind. Angesichts des Fachkräftemangels und erhöhter Anforderungen an die Berichtspflicht jetzt sicher mehr denn je. Dazu gehört auch, dass sie in Zusammenarbeit mit den Aufgabenträgern auf die Bereitstellung eines guten öffentlichen Mobilitätsangebots hinwirken.  

ZNV-Blog: Du studierst an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, hast Dich aber von Luzern aus in unser Videomeeting eingeloggt, weil Du dort aktuell ein Auslandssemester bestreitest. Welche Erkenntnisse nimmst Du mit, wenn Du nach Deutschland zurückkommst? 

Florian: Ich bin nach Luzern gegangen, weil hier der Studiengang Bachelor of Science in Mobility, Data Science and Economics angeboten wird. Schwerpunktmäßig habe ich mich auf Data Science fokussiert, weil man gute Daten braucht, um Verkehre besser planen und überzeugende Ergebnisse erzielen zu können. Im Februar geht es dann mit dem Betriebspraktikum in der Verkehrsplanung bei ioki weiter und ich bin mir sicher, dass ich das hier Gelernte dort gut gebrauchen kann. 

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Bildnachweis: Florian Tremmel