Integriert und multimodal in die mobile Zukunft

Zum Inhalt springen
02. Dezember 2024, 08:00 Uhr

Artikel: Integriert und multimodal in die mobile Zukunft

Wohin geht die Reise? Mit einem Symposium in Frankfurt haben die Nahverkehrs-Nachrichten und DB Regio die Integrierte Mobilität und den ÖPNV der Zukunft auf die Tagesordnung gesetzt.

Integrierte Mobilität gilt als Schlüssel zur Mobilitätswende. Aber was kann und soll sie leisten? Die Nahverkehrs-Nachrichten haben in Kooperation mit DB Regio auf einem gemeinsam veranstalteten Symposium nachgefragt.

Geantwortet haben Expert:innen, die nachhaltige Mobilität schon heute voranbringen: In der Stadt, auf dem Land, in Ministerien, Verbünden, Verkehrsgesellschaften oder als Berater für die Branche – manche von der Bühne, andere aus dem Publikum heraus. Die klare Botschaft: Die Mobilität der Zukunft ist multimodal und integriert, die Vernetzung von On-Demand- und Linienverkehren mit Bike- und Carsharing der zentrale Treiber beim Aufbruch in eine neue Ära. Die nötige Expertise, um integrierte Mobilität erfolgreich auf die Straße und in die Fläche zubringen, baut die Branche hingegen erst seit einiger Zeit auf. Gut also, wenn sich die Möglichkeit bietet, gemeinsam mit den Referent:innen einen Blick in den Maschinenraum integrierter Mobilität zu werfen.

Noch besser, wenn hinterher klar ist, worauf es bei der Verzahnung von On-Demand- und Linienverkehren ankommt, wie die Gratwanderung zwischen hoher Servicequalität und wirtschaftlich vertretbaren Bedien-konzepten gelingt oder warum es sinnvoll sein kann, integrierte Mobilität im Kontext einer Modellregion zu verwirklichen. Wie die Roadmap dorthin aussieht, zeigt der Blick ins Saarland, wo auf Basis von Mobi-litäts- und Potenzialanalysen Angebotskonzepte entstanden sind, die nun in Reallaboren getestet und bei Erfolg in die Fläche gebracht werden. Was Modellregionen für integrierte Mobilität vor allem in ländlichen Räumen im ÖPNV bewegen können, verdeutlicht die Zwi-schenbilanz aus der Modellregion SMILE24, die Schleswig-Holstein seit April gemeinsam mit DB Regio realisiert. Die Modellregion im „echten Norden“ spielt dann auch in der lebhaften Diskussion über die nur selten gelingende Überführung von Förderprojekten in den Regelbetrieb eine prominente Rolle. Man müsse weg von den vielen Kleinprojekten, die nach Auslauf der Förderung versanden. Stattdessen, heißt es unisono, solle man auf wissenschaftlich begleitete Vorhaben mit ausreichender Laufzeit setzen, weil sich nur so nachhaltige Verhaltensänderungen erzielen und Menschen für den Modal Switch gewinnen ließen. Mit Blick auf die wachsende Bedeutung integrierter Mobilität werden auf dem Symposium aber auch Forderungen laut, Fördersysteme anzupassen und insbesondere die starren Zuständigkeitsgrenzen zu flexibilisieren.

Es könne nicht sein, über durchlässige Verkehrssysteme zu sprechen, bei der Finanzierung aber weiterhin in Silos zu denken und nach SPNV, Linien- und On-Demand-Verkehren und möglicherweise auch noch nach Fahrzeugen für die Nahmobilität zu unterscheiden. Referenten und Publikum sehen hier vor allem die Auf-gabenträger in der Verantwortung, Gestaltungsspielräume für neue Finanzierungsquellen und eine effizientere Mittelverwendung zu erschließen. Dazu gehöre auch, starre Grenzen zu überwinden, Verkehrsräume zu öffnen und funktional auszuschreiben. Die ausführliche Zusammenfassung des Symposiums sowie der Themen finden Sie hier.