Artikel: AI-Tool macht Straßen in Echtzeit grüner
Was wäre, wenn…? Das neu entwickelte Cycling Lifestyle AI-Tool verwandelt triste Straßenzüge in fahrradfreundliche Verkehrsflächen – niederländisches Flair inklusive.
Überall pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Fahrradfahren ist gesund, schont die Umwelt und Fahrräder sind die nachhaltigsten Verkehrsmittel überhaupt. Aber nirgendwo ist das Fahrrad im Alltag so allgegenwärtig wie in den Niederlanden. Im Schnitt nennt dort jeder 1,3 Fahrräder sein Eigen, und wenn es die 18 Millionen Niederländer:innen darauf anlegen würden, hätten sie sogar alle gleichzeitig auf den Radwegen des Landes Platz. Die sind nämlich nicht nur 37.000 Kilometer lang, sondern auch breit genug, um gemütlich zu zweit oder gar zu dritt nebeneinander herzufahren.
Weil die Niederländer:innen wissen, dass sie dafür zwar weit über die Landesgrenzen berühmt sind, die Lebenswirklichkeit für Radler:innen dort aber meist deutlich trister aussieht, spenden sie der Fahrrad-Community mit dem Cycling Lifestyle AI-Tool nun zumindest virtuellen Trost: Im Auftrag des Niederländischen Büros für Tourismus und Convention (NBTC) mit Hilfe von Google Streetview und dem Know-how niederländischer Fahrradexpert:innen entwickelt, verwandelt das AI-Tool graue Straßenschluchten binnen weniger Sekunden in grüne und fahrradfreundliche Wohnstraßen. Einfach www.dutchcyclinglifestyle.com besuchen, den „Reinvent your street“-Button anklicken, Wunschstraße eingeben, ein paar Sekunden warten – und schon präsentiert die AI die heimische Straße im fahrradfreundlichen niederländischen Outfit.
„Das KI-Tool setzt auf die Kraft der Fantasie und möchte dazu anregen, darüber nachzudenken, was eine grüne, sichere und fahrradfreundliche Umgebung für die eigene Lebensqualität, aber auch das Klima bedeutet“, heißt es dazu bei der Tourismusorganisation. Beim Nachdenken soll es auf Dauer aber nicht bleiben. „Wir hoffen, dass das Cycling Lifestyle AI-Tool den Menschen zeigen kann, wie ihre Straßen aussehen könnten, wenn Radfahrer:innen mehr Platz und Mitspracherecht im öffentlichen Raum gewährt würde. Und dass es sie dazu motiviert, sich über ihre Stadtverwaltung für grünere und sichere Straßen mit guten Fahrradwegen einzusetzen“, sagt Barbara Driessen vom NBTC in Köln.